Infos Gürtelprüfung allgemein

Erläuterung zu Kup-Prüfungen:
Taekwondo Vaterstetten ist Mitglied in der Deutschen-/Bayerischen Taekwondo Union (DTU/BTU). Diese wiederum sind Mitglied in der World Taekwondo Federation WTF mit Sitz in Seoul/Südkorea. Innerhalb Deutschlands ist die DTU mit ihren Landesverbänden der einzige anerkannte Taekwondo-Verband im offiziellen Sportverkehr. Anerkannte Meisterschaften und die olympische Qualifikation werden nur in unserem Verband für Taekwondo durchgeführt. Projekte im Schulsport mit Taekwondo werden über unseren Verband, in Bayern die BTU, vom Kultusministerium anerkannt, durchgeführt. Mit der Mitgliedschaft unseres Vereins erkennen wir die Regeln dieses Verbandes an.
Eine dieser Regeln besagt, dass Graduierungen (Gürtel) nur gültig sind, wenn diese im Rahmen einer Prüfung von einem Prüfer der BTU abgenommen werden. Je nach Graduierung wird ein entsprechendes Pflichtprogramm abgeprüft. Grob handelt es sich um die fünf Säulen des Taekwondo.

1. Kibon Donja (Basistechniken)
2. Ilbo Taeryon (Ein-Schritt-Kampf)
3. Taeryon (Freies Sparring ab Blaugurt)
4. Hosinsul (Selbstverteidigung)
5. Kyok pah (Bruchtest ab Blaugurt)

Der Werdegang des Taekwondoschülers:
Der Schüler, der neu in den Verein eintritt, beginnt mit dem weißen Gürtel, dem 10.Kup. Mit dem 10. Kup wird dem Schüler bestätigt, dass er die Dojang Etikette beherrscht. In seiner ersten Prüfung wird der 9.Kup (weiß/gelb) absolviert. Danach geht es weiter mit dem 8.Kup (gelb), 7.Kup (gelb/grün), 6.Kup (grün), 5.Kup (grün/blau). Bis hierher ist der Trainierende als Anfänger definiert. Der fortgeschrittene Schülerbereich beginnt mit dem 4.Kup (blau) und setzt sich fort mit dem 3.Kup (blau/rot), dem 2.Kup (rot) und dem 1. Kup (rot/schwarz). Danach beginnen die Meistergrade, die nicht mehr in einem Vereins- sondern in einer Verbandsprüfung erworben werden.
Das Prüfungsprogramm der KUP-Grade umfasst die Bereiche Grundtechnik (bahnenweises Laufen), Formen (Kreuzformblocks, Poomse), Ilbo taeryon (Ein-Schritt-Kampf = Partnerweise Anwendung von Grundtechniken), Selbstverteidigung, Bruchtest (ab dem 4.Kup!) und Theorie (Koreanische Begriffe, Etikette, Selbstverteidigungs- Paragraph, Wettkampfregeln, Organisationsstrukturen im Verband etc.). Die Theorie ist aus unseren Theorieunterlagen erlernbar. Am wichtigsten ist jedoch das Aufpassen im Training, da in der Regel mit koreanischen Begriffen gearbeitet wird. Hier lernt man quasi nebenbei das notwendige Vokabular.

Es handelt sich hier um die Einsteigergraduierungen. Der Trainierende erhält einen ersten Überblick über Taekwondo. Die Grundlage zu einer erfolgreichen Taekwondo Karriere werden ab dem ersten Training gelegt. Es wird vom Trainer vor allen Dingen darauf geachtet, dass die Technikansätze stimmig sind. Generell kann man sagen, je jünger die Teilnehmer sind umso umfangreicher muss zum Erlernen der Techniken gearbeitet /-spielt werden. Man geht von der Faustregel aus, dass Kinder normalerweise erst mit ihrem 10. Lebensjahr den gesamten Basis-Bewegungsumfang für das spätere Leben erlernt haben. Durch Taekwondo wird diese Entwicklung nicht nur beschleunigt, sondern wesentlich umfangreicher und intensiver gestaltet!
Bitte setzen Sie ihre Kinder gerade in der Anfangsphase keinem erhöhten Druck bezüglich Prüfungen aus! In Zweifelsfällen sprechen sich Eltern und Trainer ab, ob eine Gürtelprüfung sinnvoll ist.

Die Prüfung zum grünen Gürtel ist wesentlich schwieriger als die vorhergegangenen Prüfungen. Die Schwierigkeiten liegen erstens in der Genauigkeit der abgeprüften Techniken. Das heißt Schläge, Tritte und Stellungen werden vom Prüfer wesentlich strenger bewertet. Zweitens wurden Techniken mit höheren Schwierigkeitsgraden erlernt, wie zum Beispiel der Fersendrehschlag oder der gedrehte Seitwärtstritt. Mittlerweile werden auch zwei vollwertige Formen die Taeguk IL-Chang und die Taeguk I-Chang vorausgesetzt. Es ist deshalb nicht ungewöhnlich dass ein theoretisch möglicher Prüfungstermin nicht wahrgenommen wird (bzw. die Zulassung zur Prüfung verweigert wird) und stattdessen nochmals ein Vierteljahr trainiert wird.

Hier befindet sich der Schüler auf dem Sprung zum fortgeschrittenen Taekwondo’ler. Es sollte ein kleiner Quantensprung sein und der Unterschied zwischen grün und blau in der Genauigkeit und im Umfang der Techniken muss klar erkennbar sein. Es werden neben dem freien Kampf ebenso der Bruchtest neu ins Prüfungsprogramm integriert. Der theoretische Wissensumfang muss ebenfalls erheblich erweitert sein. Grundsätzlich gilt : Ab blau beginnt die Vorbereitung auf den schwarzen Gürtel. Sie dauert je nach Alter und Trainingsumfang 3-5 Jahre.

Die Rotgurtprüfungen sind als “Generalproben” zum schwarzen Gürtel zu sehen. Hier soll ein hochwertiges Leistungsniveau gezeigt werden. Dazu gehören Sprungtechniken, Drehtechniken, Technikkombinationen, umfangreiche Selbstverteidigung und ein Strategie und Taktik betontes Sparring. Außerdem werden zwei verschiedene Bruchtests mit höherem Niveau gefordert.

Hier zeigt sich, wer wirklich ein Meister werden kann. Durchhaltevermögen, Disziplin, Vorbildfunktion, Engagement und natürlich perfekte Techniken sind hier Vorraussetzungen. Die Prüfung findet bayernweit statt mit einem Prüfungsgremium aus drei BTU-Prüfern.

Wichtiger Hinweis an die Eltern:
Die Prüfung orientiert sich nach dem Alter des Teilnehmers und der Graduierung. Die Prüfungsanwärter sind gut vorbereitet, so dass keiner Prüfungspanik schieben muss. Sollte trotzdem die Tagesform nicht zum Bestehen der Prüfung ausreichen, ist das kein Grund zum Verzweifeln oder Schämen! Die Prüfung kann zum nächsten Prüfungstermin wiederholt werden.
Von den Eltern erwarten wir Trainer, dass sie ihre Kinder aufbauen und stärken – nicht nur im Taekwondo! Abwertende Kommentare haben zu unterbleiben! Die Leistung, sich dieser Ausbildung und Prüfungssituation freiwillig zu stellen, hat unseren – und Ihren ganzen Respekt verdient.

Prüfungsvoraussetzungen:
Diszipliniertes Verhalten(!), gültiger DTU-Pass, 2 bestandene Zwischenprüfungen mit Zulassung durch Taekwondo Vaterstetten e.V.